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WR_1006_Wandlung zum homo stupidus? _ 10 S.
WR 2010
Juni 10 |
WR_1006_Wandlung zum homo stupidus? _ 10 S. |
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:: WR Juni 2010 Die
Wandlung vom homo sapiens "Es geht nirgends so zu wie auf der Welt!" Diesen
Satz sagte einmal Siegfried Lowitz als Kriminalkommissar vor langer Zeit in
einem Fernsehfilm. Diese von ihm kriminalistisch fein beobachtete Feststellung
hat nach wie vor ihre volle Gültigkeit. Immer mehr Bürger erkennen auch heute
diese traurige Wahrheit. Und es ist wohl auch noch schlimmer geworden, denn wir
haben uns ja inzwischen weiterentwickelt, in allen Bereichen. Die ersten
Anfänge waren schlimm. Wir lebten in Höhlen und fürchteten uns vor Angriffen
mit Pfeil und Bogen. Heute können wir in Wolkenkratzern wohnen und haben auch
wirkungsvollere Mittel, um diese und uns selbst zu zerstören: Sprengkörper,
Kanonen, hervorragende Waffen, Revolver, Pistolen, Gewehre, Raketen,
Atombomben. Und dieses teure und wichtige „Gut“ soll ja nicht ungenutzt herumliegen!
Es sollte immer irgendwo zum Einsatz kommen. Wir haben noch gar nicht genug
davon! Immerhin: Pro Kopf der Bevölkerung stehen schon drei Tonnen Sprengstoff
zur Verfügung, und wir könnten unsere Erde sechzehn Mal in die Luft sprengen,
so viel Waffen sind vorhanden. Wenn das kein Fortschritt ist! Krieg und
Blutvergießen waren ja schon immer Lieblingsbeschäftigungen des Menschen, von
Anfang an, mit welchen Mitteln auch immer. (Und das fördert die Wirtschaft,
auch heute noch!). Bis in die
höchsten Spitzen hinauf war der Krieg beliebt und anerkannt. Ein Lieblingswort
des Papstes Gregor VII. war diese Bibelstelle: „Verflucht sei, wer
sein Schwert abhält vom Blutvergießen!“ (Jeremias 48, 10). Der
Kirchenlehrer Augustinus meinte: „Was hat man denn gegen den Krieg?
Etwa, dass Menschen, die doch einmal sterben müssen, dabei umkommen?!“ Und
Papst Johannes Paul II. brachte es auf den Punkt: „Wir sind schließlich
keine Pazifisten!“ Wie wahr! Die Wirklichkeit beweist es. Der
bekannte Komiker Karl Valentin (+ 1948) betete: „Vater unser, der du
bist im Himmel, erlöse die Menschen nun endlich von den Menschen. ... Sie
wissen nichts anderes mehr zu tun, als Blut zu vergießen und sich gegenseitig
abzuschlachten. Mache du nun endlich Schluss mit den unseligen Kriegen auf der
ganzen Erde. Du allein bist der größte Feldherr. Du brauchst keine Giftgase und
keine Kanonen, keine Panzer und keine Bomben. Du brauchst keine so grausamen
Waffen. Lass du harmlose Schneeflocken vier Wochen lang Tag und Nacht ununterbrochen
auf die Erde fallen -, dann ist wahrer Frieden auf Erden. Amen.“ Der ‚homo
sapiens’ – wie er sich selbst unbescheiden nennt – war schon immer sehr erfinderisch.
Schließlich ist er als ‚homo faber’ das praktisch-technisch begabte
Lebewesen, das ja erst ‚Zivilisation’ auf die Erde brachte. Näher betrachtet hat er allerdings den ganzen Planeten mit allem was auf ihm ist, im Laufe der Zeit gehörig verschlimm-bessert. Ein Viertel aller Pflanzenarten ist bereits verschwunden, und die Tiere werden auch immer weniger, doch er selbst vermehrt sich ungehindert. Luft und Wasser sind verunreinigt, Flüsse und Meere, auch die Böden. Lebensmittel werden gespritzt, mit Giften versehen, so dass sie mancherlei Allergien hervorrufen, die unsere Oma noch nicht kannte. Die Erde wird immer mehr zubetoniert, Grün nimmt ab. Die Natur leidet, und er selbst in der Folge auch! Das sieht gar nicht mehr nach „sapiens“ aus, was ja „verständig, weise“ bedeutet. Die „sapientia“ scheint bei ihm immer mehr abzunehmen. Dennoch er ist sehr stolz auf seine Leistungen, wie immer. Nun hält er Ausschau nach anderen Gestirnen, um seine Errungenschaften auch dorthin zu bringen. Wenn da auch einige leben sollten, dann könnten sie doch von uns so manches lernen. Doch nicht nur das. Er möchte bei seiner unersättlichen Gier nachschauen, was es dort noch so alles zu holen gibt; vielleicht sogar Gold und Edelsteine? Möglicherweise kann er sich auf einem anderen Gestirn auch einmal niederlassen und neu beginnen, wenn er hier die Erde durch Ausbeutung von Kohle, Erdgas, Erdöl und Edelmetallen völlig ausgehöhlt und zerstört hat. Aber er ist offensichtlich nicht einmal in der Lage, auf seinem eigenen Wohnplaneten Erde Ordnung und Harmonie zu schaffen. Die verschiedenen Menschensorten vertragen sich irgendwie nicht miteinander. Noch immer: Homo homini lupus est. Ein vorübersausender Planet rief der Erde aus der Ferne einmal zu: „Wie geht es Dir?“. Sie klagte: „O mir geht es gar nicht gut. Ich glaube, ich habe homo sapiens.“ Da meinte der Planet: „Solche Bakterien wirst Du schon wieder los! Du musst nur mal überall richtig rütteln und Dich gehörig schütteln, Dein Wasser überallhin fließen lassen und gründlich abspülen, Dein Feuer aus dem Inneren versprühen und dazu ordentlich Wind machen -, dann löst sich das Problem, und Du wirst wieder gesund. Das Übrige besorgen sie selber, denn sie haben ja schon fast alles verdorben und vergiftet und können kaum noch existieren. Die werden alle immer kränker und erledigen sich auf die Dauer selbst. Nur noch ein wenig Geduld, und gute Besserung!“ „Am
phantastischen ‚Aufstieg’ des Menschen geht die Natur zugrunde. Es zeigt sich,
dass er niemals die göttliche Weisheit haben wird, den Planeten zu regieren,
der somit steuerlos seinem Ende zurast. Der letzte Akt der Tragödie hat
begonnen!“, sagte im Jahre 1975 Dr. Herbert Gruhl, ehemaliger Umweltsprecher
der CDU/CSU. Wie
treffend beschrieb der Benediktinermönch Johannes von Jerusalem in
seinen umfassenden Prophezeiungen schon im 12. Jahrhundert den Beginn dieses 3.
Jahrtausends und seine Menschen! Er sagte unter anderem: „Da wird der Mensch
sich für Gott halten, obwohl er nicht mehr sein wird als bei seiner Geburt. Als
blinder Prometheus wird er alles um sich herum zerstören können. Er wird in
seiner Seele ein Zwerg bleiben und die Kräfte eines Riesen besitzen. Er wird
mit Riesenschritten voranschreiten - und nicht wissen, welchen Weg er nehmen
soll. Sein Kopf wird schwer von Wissen sein. Doch er wird nicht wissen, warum
er lebt und stirbt. Er wird
die Macht Gottes anstreben. Er wird keine Grenzen kennen. Doch alles wird sich
umkehren ... und am Ende des Weges wird ein Abgrund sein.“ - „Da wird jeder
versuchen soviel Genuss zu erreichen, wie er kann. Der Mann wird seine Frau so
oft verstoßen, wie er sich verheiratet. Und die Frau wird durch die hohlen
Gassen gehen und sich jeden nehmen, der ihr gefällt, und Kinder gebären, ohne
den Namen des Vaters zu kennen. Und jeder wird zwischen allen anderen allein
sein. Es wird der Vater seine Tochter zu seiner Lust nehmen; der Mann den Mann, die Frau die Frau, der Alte das Kind. ... Sie werden das Leben wie ein Reittier lenken wollen. Sie werden ihre Kinder im Leib der Weiber wählen wollen und die töten, die sie nicht mögen. Doch wer wird der Mensch sein, der sich so für Gott hält?“ „Brot und Spiele“: Im Unterhaltungsbereich haben wir grandiose Fortschritte gemacht. Tausende Kameras und Mikrophone präsentieren uns täglich alten und neuen „Amüsierschrott“, wie es ein Weiser einmal treffend nannte. Um all das begreifen zu können, was uns dargeboten wird, genügt ein einfaches Sonderschul-Abitur. Homo sapiens? Weit gefehlt! Aber eigentlich haben wir hier die Quadratur des Kreises geschafft: Hunderte von Fernsehkanälen – und nirgends etwas zu sehen, nur bunte Luft, Scheinwelten, Fata Morgana ... Bei den unzähligen Rätselraten-Sendungen muss man allerdings schon mehr wissen, wenn man öffentlich demonstrieren möchte, was man alles im Kopf hat. Damit kann man dann „Blödelking“ werden und geht mit viel Geld in der Tasche nach Hause. Wesentliches braucht man nicht zu wissen, z.B. wozu man auf diesem Planeten überhaupt herumläuft, warum man lebt, was Sinn und Ziel unseres Treibens ist. „Fußball ist unser Leben!“, ach ja! Wer nur irgend kann, der kocht im Fernsehen und zeigt auch sein neuestes Kochbuch vor. Es gibt kaum etwas Wichtigeres als Kochen, Backen, Braten und Brutzeln, so scheint es. Das ist zu einer neuen Kunstform geworden, alle Fernsehanstalten machen mit. „Ihr Gott ist der Bauch“, heißt es in der Bibel bei Philipper 3, 19; und das demonstrieren sie uns ausgiebig. Die musikalisch-akustische Umweltverschmutzung via Rundfunk ist enorm. Man glaubt tatsächlich, wir seien alle schwerhörig! Vorüberfahrende Autos trommeln wie Blechkanister. Über den wenigen (dis-) harmonischen Akkorden dröhnt, klappert, pfeift und zischt es, und das wird heute als Musik bezeichnet. Auch das „Open Air“–Donnergetöse. Da mutieren Menschen augenblicklich zu hopsenden Hasen, die grölen können. Mozart wurde noch bleich und fiel zu Boden, als er zum ersten Mal eine Trompete direkt vor sich hörte. Doch wie war diese noch leise! Lautsprecher wuchsen inzwischen von kleinen Boxen zu überdimensionalen Schränken heran. Laut muss es zugehen. Höchste Technik mit inhaltslosem Lärm. Homo sapiens? Ohrenärzte können einiges dazu berichten, besonders über die Ohren junger Menschen. Das wird die Hörgeräte-Industrie dann später einmal zu schätzen wissen, wenn die mehr oder weniger musikalischen Schreihälse mit ihren Bands etwas älter sind. Bei Stromausfall sind die Umjubelten übrigens alle plötzlich keine Musiker mehr, sondern ganz kleine leise Menschen ... In unserer
Spaßgesellschaft wandelt sich der homo sapiens zusehends. Er wird
immer anspruchsloser. (Aber nicht im Materiellen. Da hat er hohe Ansprüche.)
Von der Mode soll gar nicht erst gesprochen werden, von der „dümmsten aller
dummen Frauen“, wie einer mal behauptete. Die geistige Verblödung der
Menschheit zum homo stupidus schreitet voran und hat anscheinend die
Talsohle noch nicht erreicht. Wird Kultur nicht bisweilen zur Un-Kultur? Wurde
da nicht einmal eine Bockwurst am Besenstiel als bedeutendes Kunstwerk gelobt?
Ach nein, man darf nicht so unverständig sein und so etwas ablehnen, wenn man
keine Ahnung hat. Der gesunde Menschenverstand eines homo sapiens hat da
nichts mehr zu melden! Man muss sich kundig machen, in die Tiefe gehen, um
solches verstehen zu können. Und man muss mit der Zeit gehen, aber wohin? Wer
mit der Zeit geht, weiß noch lange nicht, wohin. Aber in Kunstwerke muss man
sich eben hineinempfinden! So ein behängter Besenstiel oder ein mehrfach
gebogenes Metallrohr kann im übrigen viele Tausende wert sein, wenn das durch
Künstlerhände gegangen ist. Staunen muss man, wie bei des Kaisers neue Kleider.
Wehe, wenn jemand etwas Kritisches sagt und homo sapiens bleiben möchte! Bei den
zahlreichen Talkshows kann man vor lauter ungläubigem Staunen nur immer wieder
so lange den Kopf schütteln, bis er droht einem herunterzufallen. Stets
dieselben Gesichter, aus denen keine neuen, weltbewegenden Gedanken und
Botschaften sprudeln. Alles schon mal dagewesen! Sie stellen sich so gerne
selber dar, die Prominenten: Politiker, Schauspieler, Musiker, Köche, Fernsehmoderatoren,
Kabarettisten, Sänger -, Hauptsache lustig und blöd, wir lachen doch so gerne!
Wir sitzen vor unserem Glotzophon und sehen, wofür wir unsere Gebühren
bezahlen. Wir Dauer-Glotzophonisten haben nur noch wenig mit dem homo
sapiens zu tun. Der Mensch ist ein „Augentier“ sagt man, und hier kann er
pausenlos sehen, was andere so treiben. Währenddessen stopft er unentwegt Chips
und Kekse in sich hinein und spült das mit den unterschiedlichsten Alkoholika
hinunter. Stupide sitzt er im Sessel oder auf dem Sofa und bietet mehr und mehr
das Bild eines homo stupidus. Aus seiner bequemen Lage heraus ruft er
dem Fußballspieler zu. „Nun lauf doch endlich, du fauler Kerl!“ Das Fernsehen
hat enorm zu dieser Entwicklung beigetragen. Doch seien
wir nicht ungerecht: Es gibt doch zahlreiche Menschen, die durch die Natur
rennen, eilig laufen, atemlos hasten und joggen, um ihren Körper in Form zu
halten. Ältere Menschen haben dazu zwei große Stöcke um zu „walken“. Ist das
etwas Neues? Nein, Omas und Opas machen das schon seit sehr vielen Jahren -,
und sie brauchen dazu nur einen einzigen Stock. Andere begeben sich in eigens
dafür eingerichtete Zentren, wo man sich an den unterschiedlichsten Geräten
körperlich stählen kann. Aber bei all solchen sportlichen Betätigungen: Wo wird
an die Seele gedacht? Sonntags in der Kirche? Viele Seelen sind ausgehungert,
ausgedörrt, kaum noch lebensfähig ohne „geistiges Wasser“. Darum wird auch der
Körper krank, trotz allen Trimmens. Ein anderes Kapitel: Etliche für die Allgemeinheit
nicht ungefährliche Menschen wurden früher festgesetzt. Heute bewegen sie sich
ungehindert unter uns und machen Politik! Doch freilaufende Politiker legen
nicht selten faule Eier. Und das stinkt zum Himmel, wie man so sagt. Vielen
Bürgern stinkt es inzwischen auch. Sie wenden sich ab, weil sie glauben: Es ist
egal wen oder was man wählt, es läuft ja doch immer wieder aufs Gleiche hinaus:
Die Reichen werden immer reicher, und die Armen werden immer ärmer. Haben sie
das aus der Luft gegriffen? In einem psychologischen Intelligenztest lautet
eine Frage: „Wozu brauchen wir Politiker?“ Ein junger Mann gab darauf einmal
eine erstaunliche Antwort. Er sagte: „Das möchte ich auch mal gern wissen!“ Sie
zeigen sich gern in Talkrunden und lügen uns mit bedeutungsvoller Miene ganz
offen etwas vor. Da diskutierten in einer Talkshow Politiker über das Thema:
„Haben wir die Politiker, die wir verdienen?“ Von ihnen können wir es ja
erfahren! „Politiker“ ist kein Ausbildungsberuf, das kann jeder machen. Und das
sieht man! Sagte da nicht mal einer: „Und da beschloss ich Politiker zu
werden.“ Pausenlos
wird überall getalkt, in allen dazu eingerichteten Fernsehstudios, zu allen
Themen. Politiker und sogenannte Experten übertrumpfen sich dabei gegenseitig,
denn jeder weiß es besser. Und wenn sie sich heißgeredet haben, sprechen sie
alle gleichzeitig durcheinander, bis die arme Moderatorin im Hintergrund leise
verschwindet. Und was sie sagten, was sie für so unglaublich wichtig und
bedeutungsschwer halten, haben die gelangweilten Zuschauer nach zwei Tagen
schon wieder völlig vergessen. Eintagsfliegen-Sendungen! Was für ein überflüssiger
Fortschritt! Doch einer
wird bei allem immer völlig vergessen, er wurde in Kirchen eingesperrt und
fristet dort ein Feiertagsdasein. Für alle die da draußen ist er längst
unwichtig, bedeutungslos, wenn nicht gar tot. Im konkreten, praktischen Leben
spielt er keine Rolle. Nirgends. Nicht in der Politik, nicht in der Wirtschaft,
auch nicht in Erziehung und Wissenschaft. Aber es wird immer mit Nachdruck betont,
wie wichtig er angeblich ist. Man legt doch Wert auf seine Christlichkeit,
zumindest öffentlich. Ob nun äußerlich als Wandschmuck noch irgendwo Kreuze hängen,
das hat doch keinerlei Wirkung auf irgend jemand oder irgend etwas! Ihm wurde
in unserem ganzen Theater nur eine Statistenrolle zugewiesen mit
Alibi-Funktion. Für unser Zeitalter scheint er eigentlich überflüssig geworden
zu sein. Der ach so kluge homo sapiens hat sich von ihm lautlos
verabschiedet. Nur zu Feierlichkeiten und traurigen Anlässen wird er noch
gebraucht. Ein
Leserbrief an eine christliche Zeitung lautete: „Wir leben im Zeitalter der
Globalisierung, der modernen und ausgeübten Toleranz. Es ist in dieser Zeit
doch wohl wirklich unangebracht, Werte und Normen vermitteln zu wollen, die
vielleicht vor 2000 Jahren aktuell waren. Ich bin mir sicher, dass der Großteil
der vor allem jungen Deutschen mir zustimmt, wenn ich sage: GOTT IST TOT!“ Recht hat dieser Mensch. Selbst in der Bibel steht: „Es gibt keinen Gott!“, doch dahinter folgt: „Spricht der Tor in seinem Herzen!“ Das ist eben Menschenweisheit, darum kurzsichtig, begrenzt, und deshalb unwahr. Wer den Chef vergisst, der hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht: Da gibt es nämlich klare geistige Gesetze, die von uns leider kaum beachtet werden. Früher oder später wird das erkannt, von jedem von uns, ausnahmslos, bedingungslos. „Hochmut und Stolz wachsen auf dem gleichen Holz“, weiß der Volkmund noch. Aber auch Unwissenheit, ja Dummheit gehören dazu. Wer das kleine Menschengehirn so hochstilisiert und glaubt, dieses könnte die ganze Wahrheit und die ganze Welt erfassen, der bleibt in seiner begrenzten Hirnschale gefangen und dreht sich im Kreis. Der homo stupidus schaut nicht mehr richtig hin, weil ihm die Sinne und der Verstand umnebelt werden von unserer schönen Scheinwelt. Schauen und hören wir doch einmal hin, was unsere älteren, weisen Naturwissenschaftler zu sagen hatten. Nur ganz wenige Beispiele sollen genügen. Sie haben noch genauer hingeschaut in ihrem Leben, hinein in die wunderbare Schöpfung. „Wenn ihr eure Augen nicht gebraucht um zu sehen, werdet ihr sie gebrauchen um zu weinen!“, sagte ein Philosoph. Der
Raketenforscher Wernher von Braun, der die V-2-Rakete mitentwickelte,
sagte uns: „Die gelegentlich gehörte Meinung, dass wir im Zeitalter der Weltraumfahrt
soviel über die Natur wissen, dass wir es nicht mehr nötig haben, an Gott zu
glauben, ist durch nichts zu rechtfertigen! ... Über allem stehe die Ehre
Gottes, der das große Universum schuf!“ Der
Physiker Prof. Dr. Werner Heisenberg bekannte: „Ich bin in meinem langen
Leben viele Wege in der Wissenschaft gegangen und habe eines gefunden: GOTT!“ Der
Physiker und Nobelpreisträger Max Planck sagte: „Ich scheue mich nicht,
diesen geheimnisvollen Schöpfer ebenso zu benennen, wie ihn alle Kulturvölker
der Erde früherer Jahrtausende genannt haben: GOTT.“ Und Albert
Einstein erklärte: „Meine Religion besteht in der demütigen Anbetung eines
unendlichen geistigen Wesens höherer Natur, das sich selbst in den kleinsten
Einzelheiten der Natur kundgibt, die wir mit unseren schwachen und
unzulänglichen Sinnen wahrzunehmen vermögen.“ Ernest
Rutherford, der Begründer der modernen Atomphysik, Nobelpreisträger,
bekannte: „Unsere Arbeit bringt uns Gott näher. Sie erhöht unsere Ehrfurcht vor
seiner gigantischen Macht, vor der unsere armseligen Werkzeuge jämmerlich
versagen!“ Johannes
Kepler, der Entdecker der Bewegungsgesetze der Himmelskörper, sagte:
„Astronomie heißt, die Gedanken Gottes nachlesen.“ Karl
von Linné, Begründer der modernen Botanik, bekannte: „Den ewigen, unendlich
allwissenden und allmächtigen Gott habe ich vorüberziehen sehen, und ich bin
vor Ehrfurcht in die Knie gesunken!“ Friedrich
von Schiller
meinte: „Die wahrhaft großen Entdecker haben gewöhnlich ein kindliches Herz für
ihren Vater im Himmel. Nur die Krämer, die den Schutt fahren, benehmen sich
zuweilen roh!“ Und Johann
Wolfgang von Goethe erklärte: „Die Wissenschaft hat keine andere Aufgabe,
als die Menschen wieder zum Gottesbewusstsein zu führen.“ Doch heute glaubt
man, dass die Wissenschaft uns eher von Gott wegführt. Dazu äußerte der
französische Chemiker und Nobelpreisträger Paul Sabatier: „Naturwissenschaft
und Religion in Gegensatz zu stellen, ist Sache von Leuten, die schlecht unterrichtet
sind!“ Der
moderne Mensch von heute glaubt ja, dass mit unserer Technik alles machbar ist.
Wozu brauchen wir da noch Gott. Wir können uns schon allein helfen! Wir fliegen
zum Mond und bald zum Mars, unsere Technik ist großartig. Allerdings gelingt es
nicht einmal, das Loch im Ozean rechtzeitig zu verschließen, damit kein Öl mehr
ins Meer strömt. Und die Atomenergie? Zum Beispiel ASSE. „40 Jahre Atommüll in
der Asse: Eine Chronik des Vertuschens und Versagens von Wissenschaft, Behörden
und Politik!“ (Zitat vom ZDF, Frontal). Da träumte mal ein Techniker, dass er aus dem Weltraum den Satz vernahm: „Eure Technik ist das Primitivste, was es im ganzen Weltall gibt!“ Es sei
hier schon verraten: Gott hat sich zurückgemeldet! Er lässt uns nicht sitzen in
unserer Unwissenheit, in unserem Hochmut. Viele spüren und wissen es schon.
Hörten wir nicht: „Ich lasse euch nicht als Waisen zurück, ich komme zu euch!“
Eigentlich war er ja immer da, doch was nützt es, wenn er nicht wahrgenommen
wird? In einer solch ohrenbetäubenden Welt, in einer solchen irdischen
schreiend-bunten Lichterwelt wird er übersehen. Augen und Ohren sind nicht mehr
offen für ihn. Zudem werden ihm noch unsere eigenen Dummheiten und Verfehlungen
in die Schuhe geschoben; er wird von uns nicht selten beschimpft und angeklagt.
Die
eigentliche Misere besteht darin, dass wir nur noch mit dem Kopf leben und
nicht mehr mit dem Herzen. Wer im Kopf lebt, der möchte unentwegt diskutieren
und diskutieren, argumentieren, beweisen, widerlegen, überzeugen, Recht haben.
Das erleben wir so schön in Talkshows. Das Herz bleibt dabei meist ungerührt
und kalt. Auch haben viele Menschen heute dort, wo das Herz sein soll, eine
Geldbörse. Dazu sagte
Max Thürkauf, Professor für chemikalische Chemie: „Was uns fehlt sind
nicht Köpfe, sondern Herzen. Es hat noch nie so viele intelligente Menschen
gegeben wie heute. Es fehlen viele, viele Herzen!“ Vergebliche
Rufer in der Wüste sind wohl solche Naturwissenschaftler, die versuchen, uns
wieder auf die unvergänglichen geistigen Dinge aufmerksam zu machen. Prof.
Dr. Hermann Oberth, der Vater der Weltraumfahrt, Physiker und Mathematiker,
sagte: „Man weiß heute von der Seele und vom Jenseits viel mehr als die
meisten Menschen ahnen. Es ist die Pflicht eines jeden, der um das Jenseits und
die letzten Dinge weiß, heute nicht mehr zu schweigen, sondern seinen Teil dazu
beizutragen, dass die Menschheit nicht in Verzweiflung, Unglauben, Materialismus
und Egoismus versinkt oder aber dem Aberglauben zum Opfer fällt.“ Der eben
schon genannte Professor für physikalische Chemie, Max Thürkauf, sagte:
„Das Eigentliche ist das Geistige, das bleibt, auch wenn die materiellen
Strukturen des Geistigen längst zerfallen sind. Das Geistige ist ewig!“ Warum kümmern wir uns also nur um unser körperliches Wohl, um unsere vergängliche materielle Hülle? Warum lehnen wir so gern jegliches Gespräch über geistige, bleibende Dinge nachsichtig lächelnd ab? Warum sind wir ungläubig, wo doch eindeutige Fakten vorliegen?! Warum wird in Rundfunk und Fernsehen, in den Zeitungen nicht ungeschminkt von den geistigen Wahrheiten berichtet, warum werden sie verschwiegen? Aldous Huxley schrieb (1949) im Vorwort zu seinem Buch „Brave New
World“: „Die Wahrheit ist etwas Großartiges. Noch großartiger jedoch ist aus praktischer
Sicht das Verschweigen von Wahrheit. Indem bestimmte Themen schlicht übergangen
werden ...“ Jeder mag sich selbst einen Vers darauf machen, warum das
geschieht! Mylan Ryzl, Physiker und Chemiker, schreibt die Wahrheit, wenn
er aussagt: „Wir haben Daten und Fakten, aus denen der Schluss gezogen
werden muss, dass unsere physikalische Welt der Materie nur ein Teil einer von
Raum, Zeit und Stofflichkeit unabhängigen höheren Welt ist und dass der Mensch
in diesem geistigen Universum höherer Dimension nach dem Tod weiterlebt.“ Wie dem
auch sei: Unser derzeitiges Chaos wird sich nach einem gehörigen Absturz - der
uns einiges lehren wird - wieder
ordnen, aber für viele ganz anders als erwartet. Schon der oben zitierte Johannes
von Jerusalem hat das im 12. Jahrhundert sehr deutlich vorausgesagt und
beschrieben. „Der Geist wird sich der Masse der Menschen bemächtigen,
die e i n s sind in der Brüderlichkeit. Dann wird das Ende der Zeiten der
Barbarei verkündet. Es wird die Zeit einer neuen Stärke im Glauben sein. Nach
den schwarzen Tagen am Beginn des Jahrtausends, das nach dem Jahrtausend kommt,
werden die glücklichen Tage beginnen. Der Mensch wird den Weg des Menschen
wiederfinden. Und die Erde wird ihre Ordnung wiederhaben. ... Er wird keine
Angst mehr haben vor dem Tod. Und so wird endlich eine Neue Zeit anbrechen. ...
Doch das wird nach den Kriegen und Feuersbrünsten geschehen. Es wird aus den
verkohlten Trümmern der Türme von Babel erstehen. ... Es wird der Mensch
wissen, dass alle Lebewesen Träger des Lichtes sind, dass sie Geschöpfe Gottes
sind, die Respekt verlangen. ...“ Also: das Alte, von uns Aufgebaute muss dem
Neuen weichen. Suchen wir
doch nach Gott! Nicht nur hinter Kirchenmauern! Er ist überall da. Sogar im
Internet! Nur wer sucht, der findet; aber wer sucht heute noch? Dem homo
stupidus wird so viel geboten. Er möchte sich doch ablenken. Ablenken wovon,
vom Wesentlichen? Übrigens: Suchen kann man Gott zwar mit dem Verstand, finden
aber nur mit dem Herzen. In uns ist das Leben. Dort gilt es letztlich zu
suchen. Aber dazu fehlt uns die Stille. Viele kennen doch noch den Satz:
„Wisset ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in
euch wohnt?!“ (1. Kor. 5, 19). Wer weiß denn noch, was das bedeutet? Hier
folgen noch einige Worte vom katholischen Montfortaner-Pater Phil Bosmans,
die in seinem Buch „Vergiss die Liebe nicht!“ zu lesen sind: „Man hat
Gott für tot erklärt, und der wissenschaftlich-technische Fortschritt sollte
sein Grab sein. Wenn ich mir die Welt anschaue und sehe, wie die Menschen
leben, drängt sich mir der Eindruck auf: Nicht Gott ist tot, sondern die
Menschen gehen zugrunde an ihren Todesurteilen über Gott. Ich sehe,
wie Menschen herumirren in einem dunklen Labyrinth und nach einem Ausweg
suchen. Ich sehe, wie Menschen hinter Glas und Beton sitzen, jeder in einem
Glaskasten für sich, in künstlich klimatisierter Luft. Menschen
haben den Kontakt verloren mit der Natur, mit ihrer eigenen Natur, mit ihrer
eigenen inneren Tiefe. ... Der Geist wird verdrängt, Menschen ersticken in
Materie. Sie werden materialistisch bis in ihr Denken und Fühlen hinein. Sie
werden beherrscht durch eine krankhafte Überbewertung von Geld und Besitz,
Macht und Reichtum. Ich sehe,
wie Menschen der Sinnlosigkeit verfallen, dem Absurden, dem Nichts. Die Zahl
der Entmutigten, Frustrierten, Zerrütteten und Nervenkranken steigt. Immer mehr
Selbstmorde und Selbstmordversuche. Die
Menschen sind krank
durch eine kranke Lebensweise, krank
durch einen zerbrochenen Lebensrhythmus, krank
durch eine verschmutzte Natur, krank
durch eine Überbewertung von Scheinwerten, krank
durch eine kranke Gesellschaft.“ Eine
Ahnung von dieser lebensbedrohenden Verarmung deutet sich in einem Zitat von Friedrich
Nietzsche an: „Um Mitternacht schleicht der Mensch an das Grab
seines Gottes; dort, wo ihn niemand sieht, vergießt er seine Tränen, denn seine
Seele weiß, was sie verlor!“ Wir leben
in einer Zeitenwende, an einem Neubeginn, dem viel Getöse, Niedergang im
Äußeren, Entordnung und Chaos vorausgeht. Prof. Dr. Herbert Pietschmann, Professor für
theoretische Physik in Wien, schrieb in seinem Buch „Das Ende des naturwissenschaftlichen
Zeitalters“: „Die Zeitenwende, die vor
uns liegt, wurde schon vor 2000 Jahren angekündigt und eingeleitet. Denn Jesus
von Nazareth ist gekommen, uns die L i
e b e zu lehren. Doch diese Botschaft
wurde nicht angenommen.“ – „An den Früchten werdet ihr sie erkennen, sagte
Jesus von Nazareth, und dennoch wirkt es heute schon provozierend, wenn ich die
These aufstelle, dass die Zeit des Christentums erst im Kommen sei, natürlich
sind nicht die Kirchen gemeint, sondern die Verwirklichung dessen, was Jesus
von Nazareth gemeint hat.“ Der
evangelische Theologe und Fernsehmoderator, Jürgen Fliege, stellte fest:
„Die Menschen haben einen Hunger nach Religion ohne Kirche.“ Der Dichter Christian Morgenstern behauptete: „Wir stehen nicht am Ende, sondern am Beginn des Christentums!“ Ebenso wie er meinen viele damit nicht die zahlreichen Konfessionen und Kirchengemeinschaften, die jede auf ihre Art im Laufe der Geschichte die eigentliche Botschaft mehr oder weniger verdreht und verändert haben; wobei jede die einzige ist, die Recht hat. Wenn wir die heutigen Kirchen mit ihren gegenwärtigen Problemen betrachten, dann sollte man wohl die Aussage des katholischen Theologen Eugen Drewermann beherzigen: „Nicht das Christentum ist gescheitert, sondern die Institution Kirche mit ihrer Hierarchie.“ In diesem
Sinne wird hier noch ein kaum beachteter Satz von Albert Einstein zitiert:
„Wenn wir die jüdische Religion der Propheten und das Christentum, wie es
JESUS gelehrt hat, von dem reinigen, was später hinzukam, besonders von
seinen Entartungen und Verfälschungen, dann haben wir eine Religion, die die
Welt von allen Missständen befreien kann!“ * * * * * * * * * * |
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