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HK_04z_Gedanken zu: ALLE JAHRE WIEDER

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Dezember 2004

Persönliche Gedanken zu dem Lied
 

„Alle Jahre wieder kommt das Christuskind ...“

Alle Jahre wieder
kommt das Christuskind
auf die Erde nieder,
wo wir Menschen sind.
Jedes Jahr auf’s Neue kommt das Christuskind zu uns Menschen.
Jedes Jahr auf’s Neue feiern wir Weihnachten, die Geburt Jesus im Stall zu Bethle­hem. Jesus Christus, der von sich sagt „Ich bin das Licht der Welt“ (Johannes 8,12), bietet uns jedes Jahr auf’s Neue Sein „Christuslicht“ an, und zwar in der dunkelsten Jahreszeit. Und dieses Licht, das Christus ist, kommt in unser irdisches Dasein hinein, Sein Licht, das in der dunkelsten Jahreszeit geboren wird für uns Menschen auf Erden.
 
 
Kehrt mit seinem Segen
ein in jedes Haus,
geht auf allen Wegen
mit uns ein und aus.
Christus kommt mit Seinem Segen zu jedem – in jedes Haus – und ist ständig und überall mit uns – geht auf allen Wegen...  Das bedeutet doch, dass Er, der das Licht dieser Welt ist, mit all‘ seinem Segen in uns ist – unser Körper ist das Haus! Wenn wir Sein Licht in uns zulassen, unser Herz ihm öffnen, befreit Er uns von der Dunkelheit in uns und wird für uns zu einem wahren Segen. Wir atmen auf, unsere irdische Last, die wir uns – in geistiger Dunkelheit tappend – aufgeladen haben, wird leichter, lichter. Im Evangelium Johannes 3,19 lesen wir jedoch: „Darin aber besteht das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen liebten die Finsternis mehr als das Licht.“
 
 
Ist auch mir zur Seite
still und unerkannt,
dass es treu mich leite
an der lieben Hand.
Ohne dass wir es bemerken, werden wir treu von einer liebenden Hand – still und unerkannt – geführt. Wenn wir etwas nicht bemerken, ist es uns auch nicht bewusst, und wir leben so, wie es uns mehr oder weniger gefällt, jedoch nach irdischen, nicht nach göttlichen Gesetzmäßigkeiten! Machen wir uns allerdings die Tatsache der treu leitenden, liebenden Hand bewusst, erfährt unser Dasein eine ganz andere Ausrich-tung, denn Jesus Christus sagt: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben,...“ (Johannes 14,6). Und dieses von uns unerkannte Christuslicht ist deshalb so still und unerkannt, weil es in uns vorhanden ist, wir es  – wenn überhaupt – jedoch ständig im Äußeren suchen, ohne es zu finden.
Sagt’s den Kindern allen,
dass ein Vater ist,
dem sie wohlgefallen,
der sie nie vergisst.
In diesem Vers werden wir aufgefordert, unseren Mitmenschen – „Ihr seid allzumal Kinder des Lichtes und Kinder des Tages“ (1. Thessalonicher 5,5) – davon zu berichten, dass wir alle einen Vater haben, dem wir wohlgefallen, der uns also liebt, und zwar mit all unseren Fehlern und Schwächen, und dem wir für immer und ewig im Gedächtnis sind – der uns nie vergisst. Jesus Christus sagt: „Ich und der Vater sind eins“ (Johannes 10,30). Geben wir daher Jesus Christus in unserem Herzen Raum. Der Mystiker Angelus Silesius fand hierfür diese Worte:
Wird Christus tausendmal zu Bethlehem geboren
und nicht in dir, du bleibst noch ewiglich verloren.
Dieses kleine Wörtchen „noch“ zeigt uns an, dass wir solange verloren sind, also nicht gerettet sind, solange wir Christus nicht in uns auferstehen lassen – Ihm Raum geben. Machen wir uns also auf, laden wir Christus in unser Herz ein, geben wir Ihm den Raum in uns, damit Er, das Licht der Welt, auch in uns die Dunkelheit durchlich­tet! Wenn wir auf Jesus einen Schritt zugehen, kommt Er uns zwei Schritte entgegen, denn Er wartet sehnsüchtig auf ein Zeichen von uns – doch wir haben einen freien Willen; den ersten Schritt müssen wir tun! Unser größtes Problem ist, ein bedin­gungsloses Urvertrauen zu Jesus Christus in uns aufzubauen, Stück für Stück und Tag für Tag auf’s Neue an uns zu arbeiten, wie Johannes der Täufer es darstellte: „Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen“ (Johannes 3,30).
Wir sind in die materielle irdische Welt derart stark eingebunden und werden von die­ser so fest umklammert, dass es uns sehr schwer fällt, uns daraus zu lösen. Doch Jesus Christus – das Licht, das in die Welt gekommen ist – hilft uns und steht uns zur Seite. Jesus Christus spricht: „Ich bin als Licht in die Welt gekommen, damit jeder, der mir vertraut, nicht im Dunkeln bleibt“ (Johannes 12,46).
Nehmen wir uns doch auch das folgende Wort von Angelus Silesius zu Herzen:
„Blüh‘ auf, gefror‘ner Christ!“
* * *
Oder wollen wir weiterhin Weihnachten so feiern:
Meine Geburtstagsfeier in diesem Jahr war ein totaler Reinfall! Dabei hatte ich mich so darauf gefreut, und es sah zunächst auch so aus, als würde es ein tolles Fest geben. Schon Wochen vorher haben sich die Leute vorbereitet, Geschenke besorgt, sich fein gemacht, gebacken und geheimnisvoll mit Geschenkpapier geraschelt – und dann war es endlich soweit, sie kamen, und wie viele! Die Hände voller Geschenke. Sie klingelten an der Haustüre – ich raus in den Korridor und die Türe auf. Aber dann, dann kam der Reinfall! Sie schoben sich an mir vorbei ins festliche Zimmer. Sie freuten sich, da zu sein. Sie lachten und umarmten sich – aber mich beachtete keiner.
Ich hatte noch nicht ganz begriffen, was da eigentlich lief, da knallten sie die Tür ins Schloss, und ich stand draußen! Ich hörte sie dann noch lange im Haus lachen und feiern, aber ich kam mir dabei reichlich blöd vor, denn eigentlich war es doch mein Geburtstag!
Feiern wir auch so Weihnachten? Lassen wir auch die Hauptperson, Jesus Christus, vor der Tür stehen? Feiern wir ohne Ihn?
HK


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